Univers-Trilogie (German Edition) by Peter Andreas

Univers-Trilogie (German Edition) by Peter Andreas

Autor:Peter, Andreas [Peter, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-07-27T22:00:00+00:00


Kapitel 6

„Du hast die Zeitmaschine erfunden!“, erkannte Sven. „Nicht Albert Einstein. Ich hab die Sache mit der Zeitdilatation zwar immer noch nicht ganz verstanden – ich wollte bei Wikipedia nachgucken, aber meine mobile Flatrate funktioniert im All nicht, dabei heißt das ‚Galaxy-Tarif‘, ich werd mich beschweren. Wie auch immer: Du warst es!“

„Ich hab nur die Teile zusammengefügt. Das kannst du sogar wörtlich nehmen. Da wir jedes Atom einzeln in die Vergangenheit versetzen mussten, mussten wir uns noch was überlegen, wie wir die einzelnen Atome wieder an ihren rechten Platz bringen konnten. Dann stellte sich heraus, dass sie den Schlüssel bereits in sich trugen: Elektronen. Wir luden die Elektronen der menschlichen Innereien magnetisch auf und die darumliegenden Körperteile nach außen hin immer schwächer. So wurden die Elektronen vom menschlichen Kern mehr oder weniger stark angezogen. Wir hatten am Anfang ein paar Probleme. Metall war verboten, weil ständig irgendwelche Leute an Geländern und Autokarossen kleben blieben. Wenn man jemanden erschießen wollte, musste man nur eine Metallmurmel in zehn Metern Entfernung loslassen und es wurde ein tödliches Geschoss daraus. Wie auch immer: Beim zehnten Anlauf klappe es.“

„Ihr hab die Menschheit schon zehnmal in die Vergangenheit zurückversetzt?“

„Anders wäre es nicht möglich gewesen“, verteidigte sich Konstantin. „Hör zu, es ist nicht alles glatt gelaufen in den letzten hundert Jahren. Sogar verdammt vieles nicht. Aber glaub mir, es war nie besser. Es passieren immer Katastrophen und kein Mensch hat das Recht, an der Zeit herumzupfuschen. Man beeinflusst ja damit nicht nur sich selbst, sondern auch jeden anderen Menschen. Ich verstehe, dass die Menschen gerne Unglücke verhindern würden, aber wir würden im Sekundentakt tausend Mal die Zeit zurückdrehen, weil immer etwas auf der Welt passiert dass man ungeschehen machen möchte.“

„Schon klar. Aber du willst mir doch nicht sagen, dass Adolf Hitler und der Zweite Weltkrieg die beste Option war.“

„Wir haben zigmal versucht den Lauf der Dinge zu ändern. Aber der frühzeitige Tod von Adolf Hitler hat nur dazu geführt, dass die Menschen ihre Lektion nicht gelernt hatten und zu einem späteren Zeitpunkt große Feindseligkeit an den Tag legten. Eine Zeit, in der die Atombombe bereits erfunden war. Wenn du die aktuelle Version unserer Geschichte betrachtest, wirst du feststellen, dass es mehr als nur einem einzigen Wunder gleichkommt, dass wir noch am Leben sind. Es ist nicht gut gelaufen, aber ich habe sonst keine Realität erlebt, in der die Kinder der westlichen Welt die letzten 70 Jahre keinen Krieg erleben mussten. Und wenn ich die Menschen heute sehe, dann wünsche ich mir, dass sie das was geschehen ist, nicht noch einmal durchmachen müssen.“

Sven schluckte schwer. Sein kauziger Freund war sonst ein recht alberner Typ, aber vielleicht war das die Tollkühnheit, mit der er den Tragödien trotzte. Er würde in Zukunft nachsichtiger sein wenn sein Freund in ernsten Situationen wieder albern wurde.

„Gut, ich sehe das ein“, musste er zugeben. „Aber die Wahllosigkeit der Ereignisse widerspricht dem Gerechtigkeitsprinzip.“

„Es ist nicht so einfach. Wenn du über eine Wiese gehst und ein paar Grashalme umknickst die dann eingehen, fühlst du dich als Mörder?“

„N…nein.



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